Zwei Drittel der Deutschen fühlen sich von der Wirtschaftskrise nicht betroffen. Ihr Kredit- und Konsumentenverhalten veränderten die Deutschen nicht. Im Gegenteil: Die Nachfrage nach Krediten stieg sogar an. Das ergab eine Umfrage im Auftrag der SCHUFA.
Die Auswertungen des Instituts für Demoskopie Allensbach ergaben, dass sich 39 Prozent der Befragten nicht von der Krise betroffen fühlen und davon ausgehen, dass dies auch so bleibt. 27 Prozent der Verbraucher fühlen sich derzeit nicht berührt, gehen aber davon aus, dass sich dies ändern könnte. Ein Viertel (26 Prozent) fühlt sich leicht betroffen. Sechs Prozent fühlen sich stark von der Krise betroffen.
Besonders Berufstätige fühlen sich von der Krise betroffen
Überraschenderweise fühlen sich Berufstätige stärker von der Krise betroffen als nicht Berufstätige. Insbesondere 30- bis 44-Jährige gaben an, dass die Krise ihr Leben stark beeinträchtigt hat.
Dies könnte sich allerdings im nächsten Jahr ändern. "Sollte die Arbeitslosigkeit dramatisch steigen, wird sich auch die Zahl der Kreditausfälle erhöhen," sagte Rainer Neumann, Vorstandschef der SCHUFA, dem "Tagessspiegel". Noch sei jedoch nicht an der Zahl der Kreditausfälle erkennbar, ob die Verbraucher unter der Krise leiden. Zudem sei derzeit nicht erkennbar, ob sich das Kaufverhalten durch die Krise geändert habe.
Zahl der Konsumentenkredite stieg 2009 auf 7,6 Millionen
Die Zahl der Konsumentenkredite ist 2009 im Vergleich zum Vorjahr um zehn Prozent auf rund 7,6 Millionen abgeschlossene Kredite gestiegen. Verbraucher, die im vierten Quartal 2009 einen Kredit aufgenommen haben, waren besonders an Kleinkrediten unter 1.000 Euro interessiert. Der Anteil von Kleinkrediten an allen Krediten ist um rund sechs Prozent gestiegen. Die stärkere Nachfrage führt die SCHUFA auf das Weihnachtsgeschäft mit Kreditangeboten des Handels zurück.