Der Bundesverband der Verbraucherzentralen fordert niedrigere Zinsen für Kredite. Die Geschäftsbanken sollten die erneute Leitzinssenkung durch die Europäische Zentralbank (EZB) beispielsweise in Gestalt von niedrigeren Zinsen auf Dispokredite auch an ihre Kunden weiter zu geben, fordern die Verbraucherschützer. Durch die Leitzinssenkung können sich die Banken günstiger Geld leihen und könnten es eigentlich auch günstiger verleihen, schreibt die "Frankfurter Rundschau" (FR) in ihrer Onlineausgabe.
Dem Institut für Makroökonomie und Konjunkturforschung (IMK) zufolge nutzen die Banken die gesunkenen Leitzinsen dazu, ihre Gewinnmargen zu erhöhen, schreibt die Zeitung. Ökonomen der Commerzbank forderten nach Angaben der Zeitung die Verbraucherschützer dagegen dazu auf, Äpfel nicht mit Birnen zu verwechseln: So finanzierten sich die Banken nur zum Teil über die Notenbank, während sie ihre Gewinne vor allem über die Einlagen der Sparer sowie – falls diese nicht ausreichen – zusätzlich am Kapitalmarkt beschafften.
Das betreffe vor allem die langfristigen Kredite, da die Notenbank nur kurzfristiges Geld zur Verfügung stelle, erklärten die Ökonomen der Commerzbank. So dürfe etwa den Zinssätzen für langjährige Kredite nicht dem Einwochen-Zinssatz der EZB gegenübergestellt werden, schreibt die FR.
Vielmehr orientierten sich Banken an den Renditen von langfristigen Staatsanleihen, argumentierten sie gegenüber der FR. Denn die Kosten für die Geldbeschaffung sei nur ein Teil der Kalkulation der Banken. Zusätzlich müssten weitere Aufwendungen wie etwa Kreditausfälle berücksichtigt werden. Überteuerte Kredite gebe es ihrer Ansicht nach in Deutschland nicht.